874 Kilometer und viele Stunden Fahrt liegen vor uns. Wir fuhren so lange wir mochten. Entweder haben wir eine Abzweigung verpasst oder es ist tatsächlich so. Ein Teilstück führte durch ein Sperrgebiet, bei einer Kontrolle hofften wir auf den Touristenbonus. Müde fanden wir ein Motel. Der Junior fragte nach dem Betreten des grosszügigen aber spärlich eingerichteten 3-Bettzimmer, ob der Doktor im Bad ist 🙂 Das Zimmer war so neu, dass die Matratzen noch in der Plastikfolie verpackt waren.
Ausgeschlafen ging es Richtung Süden. Eineinhalb Stunden später vermissten wir Juniors Rucksack. Wo ist dieser? Anhalten, Autotür rauf, eine Ladung Sand im Auto, suchen. Der Sandsturm hat gehörige Arbeit geleistet. Wir riefen im Motel an und nach langen Verständigungsproblemen wurde unser Verdacht bestätigt. Okay, eineinhalb Stunden zurück! Der ganze Vorsprung war hinüber, dafür hatten wir Juniors Rucksack inklusive Spielsachen wieder. Mit Rucksack machten wir uns auf die vorliegende achtstündige Fahrt bei 150 km/h mit DING DING DING gefasst! Das Auto würde bis 120 km/h ohne dieses nette Nebengeräusche fahren, aber mit der Zeit hört man es gar nicht mehr. Die Fahrt im Sandsturm führt vorbei an einer der längsten Baustellen von über 500 Kilometer. Obwohl der aktuelle Strassenzustand nichts zu bemängeln gab und der Verkehr genügend Platz hat, werden zwei zusätzliche Spuren dazu gebaut.
Kurz vor Salalah buchten wir DIE Unterkunft, eine 3-stöckige Villa für gerade mal 40 Euro pro Nacht! Nach einem leckeren Essen im Restaurant Barbeque Nation Oman schliefen wir tief und fest.
Die folgenden zwei Tage verbrachten wir mit der Besichtigung der „Sultan Qaboos Moschee“, dem Weihrauch-Souk mit der besten Qualität an Weihrauch, Besichtigung von Al Haffah mit den jemenitischen Häusern, Spaziergang in den Coconut, Papaya & Banana Plantage an der Al Muntazah St. Der weisse Strand ist umwerfend, wird jedoch von der Tafel „Baden verboten“ getrübt. Aufgrund der starken Strömungen und allfälligen Haien sollte man sich vor dem Baden genau über die Gefahren erkunden.
Richtung Westen befinden sich kleine Sehenswürdigkeiten. Alleine die Fahrt ist imposant. Hinter dem grosszügigen Al Mughsayl-Beach befinden sich die Blowholes, welche durch starke Erosion entstanden sind. Durch die trichterförmigen Spalten wird regelmässig das Wasser der Brandungswellen hochgedrückt, wodurch angeblich meterhohe Fontänen entstehen, bei uns waren es lediglich wenige Zentimeter über Boden.
Weiter führt die Strasse mit vielen Haarnadelkurven, die Höllenleiter genannt wird, ins malerische Qamar Gebirge. Ungefähr 30 Kilometer vor der Grenze Jemens gibt es einen Militärcheck-Point, das heisst Ausweise parat halten.