Nach zwei tollen Tagen in und um Salalah besuchten wir den östlich liegenden Wadi Darbat, der über eine geteerte Strasse erreichbar ist. Den entzückenden Fluss durchqueren die Kamele, jedoch ist das Schwimmen wegen Bilharziose verboten.
Weiter östlich passierten wir vor Mirbat eine Polizei-/Militärkontrolle und sahen echte Weihrauchbäume. In Hasik führt der Natif Waterfall leider kein Wasser. Nach einer weiteren Militärkontrolle und beeindruckenden Aussichtspunkten an der felsigen Küstenstrasse, fuhren wir ins Wadi Shuwaymiyyah. Imposante Felsen zäumen den Weg, dieses Wadi liegt ebenfalls im Trockenen. Irgendwie haben wir dieses Mal das Zeitmanagement nicht im Griff und mussten im Dunkeln unsere Übernachtungsstelle suchen, was leicht an unserem Nervenkostüm nagte ;). Kurz vor Al Lakbi wurden wir fündig. Nachdem das Zelt stand, wir hatten keine Ahnung wo genau wir waren, fuhr ein Pick-Up in unsere Richtung. Auf dem Pick-Up standen drei vermummte Männer, was uns ein mulmiges Gefühl beschert hat. Nachdem sie uns einmal umrundet und gemustert haben, fragten sie uns, ob alles in Ordnung ist und ob sie uns helfen können. Wir gaben zur Kenntnis, dass alles gut ist und sie fuhren dann weiter.
Ausgeruht besuchten wir die Pink Lagoons. Hierbei handelt es sich um kleine pinkfarbige Seen. Die Farbe ist faszinierend, jedoch trüben die herumliegenden PET-Flaschen das Bild. In Al Kahli Kawr Ghawl haben uns zwei ältere Beduinenfrauen, die mit der Gesichtsverhüllung Hexen ähnelten (mir fürchtet es immer noch bei dieser Erinnerung) und deren Begleitung um Hilfe gebeten. Es war ein Wunder, dass dieses uralte Auto überhaupt gefahren ist. So organisierten wir bei einer Werkstatt ein Abschleppseil. Nach dieser guten Tat suchten wir in Ras Madrakah das Schiffswrack und erfuhren, dass dieses gebrochen und untergegangen ist. Mehr als entschädigt hat uns die mystische Mondlandschaft. Am Beach fanden wir den perfekten Campingplatz. Wir waren zwar nicht allein, so war es doch amüsant. Immer wieder fuhren Omanis mit dem Auto durch den tiefen Sand. Die wollten sich wohl beweisen. Eines der Fahrzeuge blieb dann im Sand stecken und wir halfen ihm wieder herauszukommen. Für die Hilfe bekamen wir zwei Kilo Fisch, den wir mit Tipps der Omanis gegrillt haben.
Unterwegs sind wir einer Seitenstrasse gefolgt und fanden einen tollen Strandabschnitt, an dem reges Treiben herrschte. Die Fischer zogen Ihren Fang an Land. Stundenlang hätten wir zuschauen können.
Bei unserer nächsten Station in Duqm besuchten wir ein Restaurant. Michael ging vor und fragte, ob Frauen Eintritt gewährt wird. So durften wir den Familyroom durch den Hintereingang betreten. Dieser war eher schäbig und glich einer Spanplattenbox. Dafür assen wir vorzüglich für sehr wenig Geld.
Überrascht wurden wir im Supermarktbesuch. Eine vollverschleierte Omani war hin und weg von unserem Junior und machte ein Foto von ihm, worauf er sogar ein Kässeligeld erhielt und geküsst wurde.
Eines unserer Höhepunkte unserer Reise war der Besuch des riesigen Rocks-Garden. Diesen auf Anhieb zu finden, ist eine Herausforderung. Die Einfahrt war versperrt, deshalb irrten wir in der „Tourist Area“ herum und fanden eine Zufahrt über eine der Baustellen. Wir fuhren durch eine Zaunöffnung und parkten das Auto mittendrin. Anfänglich mit dem Gefühl bald verscheucht zu werden. In diesem weitläufigen Steingarten gibt es bizarr erodierte Steinformationen. In jeder Form erkennt man Tiere, Figuren und die Fantasie wird angeregt. Hier ist es bestimmt toll zu zelten!
Übernachtet haben wir jedoch am windigen Strandabschnitt in Nafun. Während der Holzsuche kamen Einheimische an und halfen mir Holz zu sammeln und übergaben uns eine Decke für die Kleine.
Nächster Morgen: Was sollen wir nun mit dieser Decke tun? Mitnehmen? Liegen lassen? Nein, wir wollten sie einer Gruppe Einheimischen bringen. Die luden uns spontan zum Kaffee und Datteln ein und Michael anschliessend zum Fischen. Die Männer waren leider nicht sehr erfolgreich und so gab es „nur“ Muscheln, Krebse, Biryani mit Hühnchen, Salat, Chips und Joghurt. Wir erfuhren an diesem tollen Tag viel über deren Leben und genossen die Gastfreundschaft.