Etwas spät brachen wir, vorbei an Salzpfannen, zu den weissen Sanddünen auf. Der Weg führt gemäss GPS-Koordinaten am Strand entlang und kurz vor den Felsen über die Sanddüne hoch. Mir war es bei dieser Fahrt total unwohl. Ich hatte echt Schiss im Sand stecken zu bleiben und dass durch die begonnene Flut unser Auto tiefer in den Sand getrieben wird. Nach einem Versuch am Strand hoch zu kommen, drehten wir um. Wir stellten das eine Zelt im Schatten des Autos auf. Der Wind blies dermassen, dass ich im Auto schlafen wollte. So entschieden wir uns kurzerhand zu viert in das 2-er Zelt zu quetschen, was hervorragend ging und wir somit die restlichen Nächte gekuschelt haben.
Bauarbeiter einer nahe gelegenen Baustelle erklärten uns am nächsten Morgen, dass die Strecke momentan nicht passierbar ist.
Wir wollten nun die folgenden zwei Tage auf der Insel Masirah verbringen. Da wir in Shannah eine Stunde auf die Fähre warten mussten, lief ich mit dem Kinderwagen über die Brücke zur Anlegestelle. Eine Frau alleine mit Kinderwagen kommt hier wohl äusserst selten vor. Ich wurde zur Attraktion des Tages 🙂 Unzählige Autos hielten an und unterhielten sich mit mir. Auf der Fähre wird der Männer- und Frauenbereich/Familienbereich strikt getrennt.
Auf der Insel angekommen sprang der Flair nicht auf uns über. Wir fuhren herum und fanden einen tollen Strand um zu nächtigen. Aufgrund des steigenden Wasserpegels machten wir uns Gedanken über die Gezeiten und wann der Peak sein wird. Wenn uns bis halb zehn Uhr abends das Wasser nicht erreicht hat, dann werden wir im Trockenen liegen bleiben. Einen Notfallplan haben wir uns bereits gemacht.
Am nächsten Morgen nahmen wir genüsslich – jedoch verbotenerweise nackt – ein Bad. Das Meer war ganz ruhig und aufgrund des nahenden Gewitters sahen die Farben dramatisch aus.
Der Regen kam. Und wie! Es schüttete den ganzen Tag heftig und wir entschieden uns wieder zurück zum Festland zu fahren. Die Einwohner erfreuten sich über den ersten starken Regen seit zwei Jahren. Es ist schon interessant zu erleben, wie viel Freude ein richtiger Regenguss bzw. ein Regentag einem Volk bereiten kann. Für sie war es ein “Happy Day”! Für uns ist es doch eigentlich normal… Wir freuen uns dafür, wenn es einmal schön ist 🙂
Einen Tag später besuchten wir in Raz Al Jinz das Schildkröten-Museum und fanden den perfekten Platz für unser Mittagessen am Strand. Obwohl dieser abgeschieden liegt, war er für das Zelten weniger geeignet. Wir versuchten es bei einem tollen Strandabschnitt und das Zelt stand schon, als wir von einem Wärter gebeten wurden, den Platz zu verlassen. Uff, alles abbauen und weiter suchen. Wir entschieden uns für den Strand in Ras Al Hadd. Es hatte reichlich Sichtschutz, aber wir fühlten uns nicht wohl. Wir fuhren sicher eine Stunde herum, bis wir im Sand stecken blieben. Na toll! Glücklicherweise hat uns kurz darauf ein Einheimischer geholfen, aus dem Sand zu kommen und wir stellten unser Zelt einfach zwischen Hütten und Baracken auf.