Raus aus der Stadt Almaty! Unser Ziel für heute: der Nationalpark Altyn Emel. Unterwegs machten wir nach Qapschaghai (nach ca. 75 km) einen kleinen Stopp. Diese Stadt liegt am Westufer des gleichnamigen Stausees. Es gibt schöne Aussichten auf den abfliessenden Ili, welcher in China entspringt und 815 km durch Kasachstan führt.
Der direkte Weg zum Dorf Baschi vor dem Nationalpark dauert von Almaty aus über eine gute Teerstrasse etwa 3.5 Stunden (250 km).
Inhalt
Altyn-Emel Nationalpark
Baschi
Weiter fuhren wir nach Baschi direkt zum Touristenoffice (GPS 44.156960 78.752912), um uns zu erkunden, wo es noch etwas zum Schlafen gibt und wie man zu dem Eintrittsticket kommt. Wir erhielten einen Tipp für ein Guesthouse und kauften ein 2-Tagesticket für den Park. Im Dorf gibt es ein paar Unterkünfte. Die letzte ist beim Gate und sehr spartanisch, dafür entsprechend günstig.
Im Reiseführer des Trescher Verlages steht, dass man für den Park einen Guide benötigt. Dem ist nicht so! Im Office bekommt man eine von Hand gezeichnete Übersichtskarte, an der Du Dich gut orientieren kannst.
Singende Düne
Wir fuhren auf Anraten direkt zur singenden Sanddüne (1 h / 50 km). Um fünf Uhr ist das Licht besonders stimmungsvoll. Die Fahrt führt an zwei Kontrollstellen vorbei, bei denen wir die gelöste Genehmigung vorzeigen mussten und unser Autokennzeichen in ein Heft notiert haben. Durch eine wunderbare Landschaft, über die angeblich Dschingis-Khan im Jahr 1219 einwanderte und sich wie auf einem goldenen Sattel gefühlt hat. Unzählige Überreste alter Grabhügel von Steppenkriegern aus dem 6. bis 3. vorchristlichen Jahrhundert prägen die Landschaft.
Bei den Dünen angekommen, ging es die Hauptdüne 180 m hoch. Diese hat eine Länge von 3 km. Bei über 32° C ging es zwei Schritte rauf, einen Schritt runter! Oben angekommen breitet sich eine unglaublich tolle Fernsicht aus und die Berge rundherum sind ein Wahnsinn.
Hinunter rutschten wir bei Didgeridoo ähnlichen Lauten auf dem Hosenboden die Düne runter. Unsere Kinder hatten viel Spass dabei, die Düne singen zu lassen und das anstrengende Hochlaufen war vergessen.
Tipp: Empfindliche Elektronik unbedingt im Auto lassen oder sicher vor den Sandkörnern aufbewahren, falls im Auto eine Überhitzung droht. Sie finden den Weg in jede Ritze.
Im Guesthouse mussten wir aufgrund des Ramadans hungrig den Sonnenuntergang abwarten. Das Warten wurde mit grosszügigen Speisen belohnt. Niemand musste mit Hunger vom Tisch! Da wir nicht die einzigen Gäste waren, wurde ein Tisch für 12 Personen gedeckt. Wir konnten dort super Kontakte knüpfen, die bis heute halten 🙂 Wir haben 6000 Tenge pro Erwachsene inkl. Frühstück und Abendessen bezahlt. Da wir während des Ramadans unterwegs waren, wurde das Abendessen generell erst nach Sonnenuntergang serviert.
Katutau
Tags darauf ging es als erstes zu den von Lava geformten Hügeln Katutau – erstarrte Berge. Dieses ist gut 50 km entfernt und in einer Stunde erreichbar. Am Ende der Strasse ist mit Steinen ein Parkplatz markiert. Es war nett, aber nicht der Reisser. Nach einem Schwatz mit weiteren Touristen fuhren wir zu 25 km entfernten bunten Bergen des Aktau Gebirges.
Alleine die Fahrt über die endlosen Steppen mit Sicht auf rote, grüne und weisse Berge ist spektakulär. Das Weiss entsteht von den Gipskristallen, die früher abgebaut wurden.
Aktau Gebirge
Angekommen beim Parkplatz des Aktau Gebirges haben wir gut zwei Stunden mit unserem Spaziergang verbracht. Die Farben sind derart intensiv und die Landschaft eine solche Schönheit, so dass wir gar nicht mehr gehen wollten. Wir haben viele bunte Steine gesammelt und gaaanz viele Kristalle.
Für den Rückweg haben wir für die 80 km etwa zwei Stunden gebraucht, inkl. kleinem Stopp bei einer 700 Jahr alten Weide. Dieser Besuch lohnt sich nicht wirklich.
Tipps
- Die letzte Einkaufmöglichkeit ist im gut ausgestatteten Shop in Baschi. Daher solltest Du Dich dort mit genügend Wasser und Proviant eindecken.
- Unbedingt Sonnencrème und einen Sonnenhut mitnehmen. Es kann über 40 Grad heiss werden und weit und breit gibt es keinen Schatten.
- Die Strasse ist zwar nicht geteert, aber eine gleichmässige Wellblechpiste. Am Ruhigsten fährt das Auto bei einer Geschwindigkeit über 60 km/H, besser 80 km/H.
- Das Gate schliesst um 20.00 Uhr, daher ist die Rückfahrt rechtzeitig einplanen.
- Knöchelhohe Schuhe tragen, da sich die Schlangen in dieser Region wohlfühlen.
Zharkent
(ca. 35 km von der chinesischen Grenze entfernt)
Die Fahrt nach Scharkent (ca. 120 km / 2 Stunden) ist unglaublich schön. Sie führt über Berge und eine weite Steppe.
In Scharkent besichtigten wir das Highlight der Stadt, ein Museum. Es umfasst die einzigartige Kombination einer islamischen Moschee und chinesischen Pagode, welche in den Jahren 1887 bis 1892 erbaut wurde. Der Eintritt in das täglich geöffnete Museum kostete inkl. Führung 250 Tenge pro Person inkl. Guide. Eine nette Dame empfing uns und führte uns herum..
Es gibt einen Markt, auf dem man sich mit leckerem Brot und frischem Gemüse und Obst eindecken kann.
In dieser Stadt liessen wir die Reifen prüfen und tatsächlich standen wir kurz vor einer Reifenpanne, welche wir für lediglich 1000 Tenge (Euro 2.30) reparieren liessen.
Weiter geht es zum 180 km entfernten Charyn Canyon, für die wir etwa 2.5 Stunden benötigten.