In Kirgistan empfing uns eine endlose Weite in saftigen Grüntönen. Wir sahen unzählige Reiter und blieben stehen, um dem Spektakel bei zu wohnen. Innert weniger Minuten sassen wir bereits auf dem ersten Pferd. Die Einladungen für einen Schnaps haben wir dankend abgelehnt, schliesslich wollten wir heute noch nach Karakol fahren.
Inhalt
Karakol
Kurz vor Karakol gibt es auf der rechten Seite einen solch schönen Aussichtspunkt (GPS 42.597256, 78.372649)!!
In Karakol fanden wir das nette Guesthouse Sweethouse 3 km ausserhalb vom Zentrum. Alima, die Inhaberin, hat uns sehr freundlich empfangen und zeigte uns das mit Stil eingerichtete Haus. Sie legt viel Wert auf gute Qualität.
Karakol bietet per App „izi.travel“ einen gratis Audio-Guide an. Wir haben die kleine, informative Tour gemacht, welche zu den wichtigsten Gebäuden führt.
Jeti Oguz – the seven bulls
(31 km / 45 min pro Weg)
Auf dem nächsten Weg ab Karakol erreicht man Jeti Oguz innert 40 Minuten. Das Navi hat über uns über eine Offroad Strecke über Feldwege und Wiesen gejagt. Entsprechend dauerte unsere Fahr eine Stunde länger.
Die rotleuchtenden Felsen sind eine Anreise wert. Wir sind durch den Park des Sanatoriums spaziert und bestaunten die alten Gebäude. Bei uns würde wegen Einsturzgefahr die gesamte Anlage gesperrt werden. Hier aber werden Hotelzimmer angeboten.
Als ich mit der Kleinen auf der Wiese herumspazierte, lud uns eine Dame auf ein Glas frische Stutenmilch ein. So kam eins ums andere. Wir schauten bei der Schlachtung eines Schafes zu und durften deren Jurten bestaunen. Die Einwohner hatten Gäste und fingen an zu musizieren. Eines der Instrumente war das Nationalinstrument Komus. Es hat lediglich drei Seiten und klingt traumhaft. Nach reichlichen Instrumenten- und Gesangseinlagen wurden wir auf Wodka eingeladen. Nach jedem Gläschen steckten uns der Herr etwas glibbriges in den Mund. Was es genau war, wissen wir bis heute nicht. Verstanden haben wir, dass es eingelegte Kartoffeln sind. Naja…was auch immer es war, geschmeckt hat es uns nicht. Anschliessend wurden wir zum Essen eingeladen. Frisches Schaf ist definitiv nicht Tanjas Lieblingsspeise. Nach täglichem Schafkonsum hatte sie genug.
Unsere neuen Freunde wollten uns nicht gehen lassen und boten uns eine Schlafstelle an. Wir wären echt gerne geblieben, aber der Respekt war zu gross, dass wir innert Kürze total besoffen sind. In einem fremden Land mit unseren beiden Kindern wollten wir es nicht aus dem Ruder laufen lassen. So verabschiedeten wir uns höflich und gingen, Tanja schwankte mehr, weiter.
Issyk-Kul-See
Es ist zu empfehlen einer der heissen Quellen zu besuchen. Entweder Chong Oruktu eine gute Stunde von Karakol entfernt oder Tschaponata / Cholpon-Ata von der anderen Seeseite. Beide Bäder sind aufgrund des freien Tages nicht an einem Freitag zu empfehlen.
Tosor (93 km / 1.5 h)
Auf dem Weg nach Tosor haben wir bei Barskoon einen kleinen Abstecher zu einem schönen Wasserfalls 18 km ins Landesinnere gemacht.
Im Yurt Camp Tosor trafen wir die zwei netten Motorradfahrer Ralf und Klaus aus Deutschland. Das Camp ist sehr nett eingerichtet und sauber. Vom Camp aus kann man entweder zu Fuss (ist ein rechtes Stück) oder mit dem Auto zur Landzunge hinaus fahren. Ein toller Ort zum Ausruhen oder gar frei zu stehen.
Märchencanyon (7.1 km / 10 min)
Fasziniert hat uns der Fairy Tale Canyon/ Skazka Canyon oder auf Deutsch der Märchen Canyon mit den wunderprächtigen Farben. Sogar die Chinesische Mauer kann bestiegen werden :). Der Eintritt kostet lediglich 50 SOM pro Person.
Ich (Tanja) war alleine unterwegs bis mir immer wieder ein grosses Objektiv nach schlich. Ich habe es einem Geschäftsherrn aus Japan angetan. Der hat mich gefühlte 100 x geknipst. Wichtig war ihm, dass ich immer so tat, als würde ich Fotos schiessen. Vielleicht bin ich zwischenzeitlich sogar in einem japanischen Reisemagazin erschienen *lach*.
Tong (28 km / 25 min)
Das zweite angesteuerte Camp Bel Tam in Tong hat es uns so angetan, dass wir zwei Tage blieben. Für die Übernachtung haben wir inkl. HP 2500 SOM bezahlt.
Nahe am Meer gelegen, keine Strassen weit und breit, gutes Essen, tolle Mitarbeiter, bequeme Matratzen in den Yurten und sogar ein Spielplatz für Gross und Klein rundeten den Aufenthalt ab. Wir lernten eine finnische Familie, die in Bischkek leben, kennen, mit welcher wir uns für Bischkek verabredeten. Auch kamen wir mit Franzi und Lara ins Gespräch, welche total lieb mit unseren Kindern spielten.
Nahe dem Camp gibt es eine ausgestorbene Anlage, die etwas an Friedhof der Kuscheltiere erinnert. Huhuuu…
Leider stürzte unsere Tochter im Camp so blöde, dass wir eine gebrochene Nase vermuteten. Diese blutete immer wieder und schwoll in allen Farben an.
Hier gibt es noch einen kurzen Clip zum Bel Tam, den wir während unseres Aufenthalts gedreht haben:
In der Stadt Bokonbayevo haben wir beim Marat vom Touristikbüro (bei der Bushaltestelle) einen Pferdeausritt von Bosalkun nach Shatyly auf den Aussichtspunkt gebucht. Wir haben für drei Pferde und den Guide 2600 SOM bezahlt. Ich habe mich davor noch beim GDA erkundet und dort hätte derselbe Ausflug 4000 SOM gekostet.
Für mich war das allerwichtigste Kommando: Tschuk tschuk (mach mal schneller)!
Naryn (175 km / 3.5 h)
Die Stadt hat uns nicht so gut gefallen. Es gibt ein paar Fussgänger-Hängebrücken und einen Markt. Gegessen haben wir im Café Nomad, das gar nicht mal so schlecht ist. Übernachtet haben wir im Celestial Mountain Guesthouse für 1700 SOM inkl. Frühstück
Damit hat sich es bald einmal.
Son-Kul (140 km / 3 h)
Über das Ak-Tal führen 33 Serpetinen auf den Moldo Ashuu, auch Teskey Torpok Pass genannt. Diese Strecke ist spektakulär. Beim Son-Kul See wurden wir von stürmischen Winden, Regen und teilweise Schnee empfangen. Den See haben wir leider nur Ansatzweise gesehen. Bisher haben alle Reisenden vom See geschwärmt, wir haben ihn nicht gänzlich gesehen, daher fällt unser Urteil eher solala aus.
Runter ging es dann nach Kochkor, wo wir in einem kirgisischen Handwerks-Shop einkauften, unter anderem einen von einheimischen Frauen einen von Hand angefertigten Filzteppich – Shyrdaks genannt. Die Qualität ist einzigartig und auf jeden Fall einen Besuch wert (GPS 42.214572, 75.755312).
Burana-Tower (270 km / 6 h)
Einer der Sehenswürdigkeiten ist der Burana-Tower aus dem 11. Jahrhundert, welches zu den ältesten Gebäuden Kirgistan zählt.
Unsere Unterkunft in Tokmok haben wir über AirBnB für lediglich 10 Euro in einer ehemaligen sowjetischen Wohnanlage gebucht. Der Block ist entsprechend heruntergekommen, aber doch alles sauber.
Unsere Gastgeberin war ein Engel! Sie hat uns, trotz sehr kurzfristiger Buchung, ein sehr grosszügiges Abendessen und Tee mit selbstgepflückten Kräutern gekocht. Um halb elf abends hat sie Omeletten und Porridge fürs Frühstück vorbereitet und noch Joghurt eingekauft. Wir wurden gestopft, wie die Weihnachtsgänse. Die gute Dame musste am nächsten Tag leider bereits um halb sieben los. Die authentische Wohnung ist liebevoll eingerichtet und sehr sauber.
Bischkek (85 km / 2 h)
Wir besuchten den Bazar Ortosai, sahen uns das Zentrum an und fuhren dann zum Osh Bazar, welcher sehr vielfältig ist und uns gut gefallen hat. Eingekauft haben wir ausser Früchte und einer Schüssel nichts.
Am Abend trafen wir im usbekischen Restaurant Bukhara Birit und Consta, welche wir im Camp in Tong kennengelernt hatten.
Unsere Übernachtung haben wir über booking bewusst etwas ausserhalb im Guesthouse Crocus für 1900 SOM inkl. Frühstück gebucht. Da dies die letzte Nacht in Kirgistan war, haben wir bewusst nur noch das notwendige Bargeld für die Unterkunft dabei. Die Inhaberin machte derart Stunk, weil wir nur für uns Erwachsene, aber nicht für die Kinder gebucht haben. Wir benötigen ja nicht mehr Platz, als ohne Kinder und ich bot Ihr an auf das Frühstück zu verzichten. Sie ging nicht darauf ein. So mussten wir spät abends nochmals los und den ihr empfohlenen Geldautomaten anvisieren. Dieser spuckte aber kein Geld aus. Da wir bereits in einem Vorort waren, mussten wir zurück in die Stadt. 45 Minuten später kamen wir zu unserem Geld. Am nächsten Tag war die Besitzerin so sch…freundlich, als wäre sie das Gute in Person. Die Unterkunft selber ist zu empfehlen, die Besitzer Tag danach auch, aber der Empfang war unter aller S…!
Bevor wir am nächsten Tag zurück nach Almaty fuhren, besuchten wir auf Empfehlung der Park Supara. Dieser umfasst verschiedene Kunstformationen, ist und hat einen kleinen Spielplatz. Wenn man nicht grad in der Nähe ist, kannst Du Dir die Anfahrt gut ersparen.
Tipps
Kirgisische Souvenirs: Auf den Märkten gibt es immer wieder mal Angebote. Leider lässt oft die Qualität zu wünschen. Begeistert waren wir vom Shop in Koschkor!
Wanderparadies, das ist Kirgistan wahrhaftig. Bekannt sind die Gebiete Altyn-Arashan und Son-Kul, um nur Wenige zu nennen.
Sim-Karten in Kirgistan: Wir entschieden uns für den Anbieter Beeline und waren durchwegs zufrieden. Beeline Shops gibt es so ziemlich in jedem kleinen Ort, die Tarife sind günstig und das Aufladen funktioniert einwandfrei.
- Tarif „Prosto“, kostet für eine Woche 95 SOM inkl. 4 GB Datenvolumen, Inlands-Telefonaten und SMS. Von nachts um 1 bis morgens um 7 hat man zudem un-limited Datenvolumen.
- Zusatzoption: Unter anderem 5 GB für 80 SOM.
Das Internet ist schnell und der Empfang in den Ortschaften sehr gut. Lediglich in abgeschiedenen Regionen könnte es mit dem Empfang schwierig werden.