Am nächsten Tag sollte es zum Schwarzen Meer gehen. Es lagen zwar nur 160 Kilometer vor uns, aber ein grosser Teil war eine unbefestigte Strasse und somit mussten wir mit mindestens fünf Stunden ohne Pause rechnen. Über den Gordezi Pass (2025 m), dort führt ein Abstecher zum Green Lake, wo es idyllischen Zeltplatz gibt, aber für uns leider zu frisch in dieser Höhe, ging es weiter nach Khulo. Vorbei an malerischen Dörfern kamen wir in Khulo an und deckten uns mit einem frischgebackenen Brot und Früchten ein. Gestärkt ging es weiter vorbei an drei historischen Brücken. Eine davon ist die Dandalo Brücke aus dem 12. Jahrhundert. Ich wollte auf die andere Seite spazieren. Lässig ging ich los. Als ein Windstoss mich erfasste, ging ich aber schnell auf die Knie. Ich hatte keine Lust von der schmalen Brücke in den Fluss zu stürzen. Deshalb krabbelte ich auf den Knien wieder zurück. Michael lachte sich bei meinem Anblick schief :).
Leider sahen wir auf unserer Weiterfahrt zwei überfahrene Hunde und kamen an einem Unfall vorbei. Der Fahrer ist von der Fahrbahn abgekommen und landete im Fluss. Nach einigen Stunden im Auto fuhren wir schliesslich in Batumi ein und sahen erneut einen schrecklichen Unfall. Wir waren erleichtert, endlich eine Unterkunft zu haben und den Abend ausklingen zu lassen. Die Hafenstadt und beliebter Badeort liegt direkt an der Schwarzmeerküste in der subtropischen Region Adscharien.
Entlang der Strandpromenade läuft man im Miracle Park direkt auf die Ali & Nino Statue, die Statue der Liebe, zu. Die sieben Meter hohe Statue wurde von einer georgischen Künstlerin erschaffen und symbolisiert eine komplizierte Liebesgeschichte. Die beiden Statuen bewegen sich langsam aufeinander zu und trennen sich wieder.
Ein weiteres Highlight ist der Chacha Tower, sowie der Alphabetic Tower mit einer Aussichtsplattform. Der Alphabetic Tower umfasst das georgische Alphabet mit den 33 Buchstaben. Weitere Attraktionen liegen im 6 May Park wie das Theater, Kolonnaden und Dolphinarium, welches wir wegen Tierschutzgründen nicht besucht haben. Die Gassen der historischen Altstadt laden zum Schlendern, Schlemmen und Einkaufen ein. Unsere Kinder vergnügten sich auf dem Spielplatz, bis der Grössere einen Wutanfall bekam. Die Georgier sind immer etwas gestresst, wenn ein Kind etwas lauter ist und in diesem Fall kam innert weniger Minuten ein älterer Herr und gab ihm Geld. Das stimmte unseren Junior nicht um und so kam der nächste Georgier mit einem Fussball an. Zum Glück hatte er sich dann mal beruhigt, sonst wären wir weiter beschenkt worden. Wenn wir schon am Meer sind, wollten wir etwas davon haben und genossen ein paar gemütliche Stunden am Strand, bis ein Unwetter nahte. Wir packten unsere Sachen und fuhren nach Grigoleti, wo wir in einem Guesthouse nächtigten. Das Guesthouse lag direkt am Strand, so hatten wir vom Bett aus direkten Ausblick aufs Meer. Herrlich!