Unsere Reise führte uns weiter über eine Offroad Strasse zu einem Schmuckstück einer historischen Burg aus dem 8. Jahrhundert mit einer hübschen Kirche. Nach diesem lohnenswerten Abstecher ging es via Akhmeta nach Telavi, wo wir im Restaurant „New Time“ frische Trauben geschenkt und den Tipp bekommen haben, nach Sighnaghi zu fahren. Das kleine Städtchen mit von Pflastersteinen besetzten Strassen wurde speziell für den Tourismus hergerichtet, was wahrhaftig gelungen ist. Während unserer Stadtrunde wurden wir zur Schnapsverköstigung eingeladen und durften zusehen, wie die Weintrauben für den Wein gestampft werden. Die Kinder bekamen frischgebackenes Puri und georgisches Iklapi (Fruchtleder).
Leider haben wir kurz nach der Abfahrt bemerkt, dass unser Pajero eine Reifenpanne hat. Ein Weiterfahren sowie Ausweichen war unmöglich. Somit musste Michael mitten in einer einspurigen Hauptverbindungsachse des Ortes den Reifen wechseln. Geflucht hat er schlimmer wie eine Schar Rohrspatzen. Immer wieder kamen Einheimische, die entweder nur schauten oder etwas in Ihrer Sprache sagten, helfen konnte uns leider niemand. Im fünf Kilometer entfernten Tsnori liessen wir den kaputten Reifen für sieben Lari reparieren, montieren und bekamen wieder Trauben geschenkt. Während dessen habe ich mit dem Zeigebuch versucht, in zwei Apotheken ein geeignetes Schmerzmittel zu bekommen. Was ich dann auch geschafft habe. Michael hatte schon zwei Tage stärker werdende Zahnschmerzen.
Mit geflicktem Reifen ging es nach Udabno in der Region Kachetien. Eine zauberhafte Landschaft breitete sich vor uns aus. Steppen soweit das Auge reicht. In Udabno steuerten wir das immer wieder empfohlene Hostel „Oasis Club“ an. Die Zimmer waren ganz ok, aber zu einem überrissenen Preis erhältlich. Deshalb zogen wir weiter und machten ein paar nette Bekanntschaften. Schlussendlich entschieden wir uns für eine liebevolle georgische Familie, die das Guesthouse „Adishi“ führen. Nach einer ruhigen Nacht wurden wir mit einem herzhaften georgischen Frühstück aus Milchreis, Tomaten-Gurkensalat, gebratenes Gemüse mit Ei und Wein verwöhnt.
Gestärkt ging es zur eigentlichen geschichtlichen Attraktion, zu David Gareja. Nach der Besichtigung des georgisch-orthodoxes Klosters wanderten wir eine Stunde lang durch das Dickicht auf den gleichnamigen Berg Udabno. Auf dem Gipfel befindet sich die Grenze zu Aserbaidschan und wird vom Militär bewacht. Touristen werden hier trotz Grenzübertritt geduldet. Nicht nur die unglaublich groteske Landschaft beeindruckt, sondern auf der anderen Seite der Höhlenkomplex, wenn man bedenkt, aus welcher Zeit diese stammen. Etwas steil ging es wieder runter, wobei dies wohl der einfachere Weg für den Aufstieg wäre.