Auf dem Weg zur Heerstrasse haben wir uns die Wehrkirche Ananouri am Shinwali Stausee angesehen – unterhalb hat es ein paar nette Zeltplätze. Anschliessend ging es der Heerstrasse entlang über den Kreuzpass, auf einer Passhöhe bei 2379 m, zur bekannten Aussichtsplattform. Hierbei handelt es ich um ein sowjetisches Denkmal zur 200-jährigen georgisch-russischen „Freundschaft“. Abgebildet ist ein Zyklus russischer und georgischer Legenden. Unsere Kinder wurden von den Marktfrauen beschenkt und so ging es etwas einfacher nach Stepanzminda. Irgendwie haben wir es verpasst und sind plötzlich an der russischen Grenze angekommen. Wenn wir schon mal hier sind, wollten wir das nutzen und einen Fuss auf die russische Seite setzen. Leider durften wir die Grenze nicht passieren und fuhren wieder am Gveleti Wasserfall vorbei, durch die Darjal-Schlucht, nach Stepanzminda. Die einbrechende Dunkelheit drängte uns und wir fanden nach ein paar Anläufen ein Guesthouse in Kazbegi. Nach einem leckeren Abendessen im Cafe 5047 m ging es zu Bett.
Die Dreifaltigkeitskirche des Gergeti Klosters, im Hintergrund der Kazbek, mit 5033 m der dritthöchste Berg Georgiens, ist ein imposantes Fotomotiv. Aber nein, was ist denn das?!? Draussen war es total neblig. Wir hofften, dass er sich verzieht. Anstelle der einstündigen Wanderung entschieden wir uns bei zehn Meter Sicht hoch zu fahren. Mithilfe von Bauarbeitern fanden wir den Weg. Leider wurde doch nichts aus einem umwerfenden Foto, was für uns schon ein Grund ist, wieder einmal hierher zu kommen. Uns hielt daher nichts mehr in diesem Ort und wir fuhren die Heerstrasse zurück und sahen, dass sich der Nebel Richtung Sno-Tal lichtet. Eine Fahrt mit eindrücklicher Aussicht. In einem Seitental wollten wir in unwegsames Gelände fahren. Das war etwas für uns, bis zum ersten Bach. Schon kamen Hirten an und wiesen uns an, wie wir am besten den Bach passieren können. Dies aber nicht ohne ein Mittagessen. Michael und ich sahen uns an…SEHR GERNE. Genau für solche Situationen haben wir uns im Oman zu wenig Zeit genommen. Die geselligen Hirten kommen aus Aserbaidschan und verwöhnten uns mit georgischem Käse, Pasta mit einer Art Kefirsauce und georgischem Wodka – und das bereits um die Mittagszeit 😊. Gestärkt fuhren wir weiter gen Süden. Wieder einmal spät dran, machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Bei einem Gemüsehändler nachgefragt, erhielten wir einen Zettel mit einer Telefonnummer. Ein Glück, es war ein Zimmer in der Nähe frei. Da der Vermieter uns keine Adresse geben wollte, mussten wir ihm erklären, wo wir sind. Wir teilten ihm mit, dass wir direkt vor dem Gemüsehändler und Bäckerei auf ihn warten würden… leider verstand er uns nicht richtig und wusste nicht wo wir sind. Dann halt das Restaurant an der Ecke, später die Tankstelle… ich am Telefon und Michael, der wie wild herum fährt. Das war ein Theater! Schlussendlich haben wir uns doch gefunden und kamen in einem Guesthouse in Tsitelsopeli an. Wir waren glaub die ersten Gäste 😉.