Unser nächstes Ziel ist die Hauptstadt Tbilisi oder wie sie im deutschsprachigen Raum genannt wird „Tiflis“. Dies beruht auf einer Zeit von 1845 bis 1936, als die Stadt tatsächlich Tiflis hiess.
In dieser Metropole der Gegensätze blieben wir für zwei Tage. Die Stadt bietet aber genügend für einen weiteren Tag, vor allem, wenn man einen Badetag einlegen möchte.
Während unserer Stadtbesichtigung sind wir durch viele Gassen geschlendert und haben die vielen alten, baufälligen Gebäude mit Charme betrachtet. Mit dem Funiculaire (Standseilbahn) ging es hoch zum Mtatsminda Vergnügungspark, auf den man eher verzichten kann. Es gibt einige Bahnen, wovon wir nur eine Fahrt mit dem Tbilisi Eye Riesenrad genossen haben. Zurück im Stadtzentrum sind wir auf eine mit viel Liebe zum Detail eingerichtete Bar Valiko, die einem Hostel angehört, gestossen. Dort lernten wir einen Weltenbummler, mit Doktortitel in Geschichte, kennen. Die Erzählungen über die Gebäude dieser Ecke hat Michael aufgenommen und kann hier angesehen werden (Video folgt).
Anschliessend ging es in das Bethlehem-Quartier aus dem 18. Jahrhundert, von dort führt ein Weg zur Statue Kartlis Deda, dem Denkmal «Mutter Georgiens». Weiter geht es zur über der Stadt thronenden Narikala- Festung aus dem 4. Jahrhundert mit einer Kirche.
Wir entschieden uns durch die Gassen zum Bäderviertel Abanotubani zu spazieren. Eine andere Möglichkeit wäre mit der Seilbahn, welche einen Glasboden hat, auf die andere Seite des Flusses Mtkwari nach Rike-Park zu fahren. In diesem Park führt die architektonische Friedensbrücke die Fussgänger wieder zurück in das Stadtzentrum.
Angrenzend zur Festung könnte man durch einen botanischen Garten zu einem Wasserfall schlendern. Die Old-Tbilisi bietet nette Gassen, renovierte Häuser mit entzückenden Erkern, eine Feigenbaumschlucht mit Wasserfall, Moschee, Meidan Bazar (eine unterirdische Arkade, in der Kunst, Weine und Souvenirs an Touristen angeboten werden). In der Altstadt gab es im 17. Jahrhundert über 70 unterschiedliche Badehäuser mit schwefelhaltigem Wasser. Heute sind nur noch wenige in Betrieb. Meistens sind sie unterirdisch unter einer Kuppe im persischen Stil. Ein Bad liegt oberhalb der Erde und sieht aus wie eine Moschee (in blau).
Abends speisten wir beide Male in einem der ältesten georgischen Restaurants der Stadt, dem „Veliaminov“, nahe dem Friedensplatz. Es ist sehr preiswert und bekannt für die Kinkhali, aber auch die anderen Gerichte sind empfehlenswert.
Da Michaels Zahnschmerzen immer schlimmer wurden, entschied er sich, tags darauf doch zum Zahnarzt zu gehen. Nach einer einstündigen Behandlung, von der er nicht wirklich wusste, was gemacht wurde (der Zahnarzt Zuhause klärte ihn über die Wurzelbehandlung auf), besichtigten wir das Freilichtmuseum, auch Stonehenge von Tbilisi oder Chronik Georgiens genannt. Die 30 Meter hohen Säulen stehen für die Geschichte Georgiens. Von hier überzeugt der weite Blick auf das Tbiliser Meer. Wer sich etwas in Geographie auskennt, wird jetzt irritiert sein. Tbilisi am Meer? Tatsächlich hat die Stadt Ihr eigenes künstlich angelegtes Meer inklusive Sandstrand.